Gipfel des Javorná und die Quellen der Ostružná
Dieser bis heute touristisch vernachlässigte Teil des Šumava befindet sich zwischen den Ortschaften Keply (im Süden) und Javorná (im Westen). Er schließt direkt an die Berggebiete Železnorudsko und Prášilsko an und gehört zu den Orten, die eine wunderschöne Aussicht und eine abwechslungsreiche Bergflora bieten. Die Dominante bildet der Kamm des Berges Javorná (1090 m), der ca. 2 km westlich von Keply (947 m) liegt. Der Bergkamm verläuft von NW nach SW auf einer Länge von ca. 2 km zwischen Javorná und Keply. Der gesamte Berg ist von Bäumen bedeckt, unter dem südlichen Hang befinden sich jedoch große Weideflächen und die Quellen des Flusses Ostružná.
Bewegt ist die Geschichte der Siedlung Keply. Es handelte sich in der Vergangenheit um einen großen Wirtschaftshof. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es jedoch zu großen Veränderungen. Zuerst kam es zur Vertreibung der deutschen Einwohner, dann begann die Armee den Ort zu bewirtschaften und der Hof wurde zu einen Teil eines der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Truppenübungsplatzes. Der ursprüngliche Hof wurde komplett zerstört und es wurde für die Verwaltung ein neuer Gebäudekomplex erbaut. Dieser bestand aus Wirtschaftsgebäuden und einem mehrstöckigen Wohngebäude – ein sozialistisches Dorf für die Mitarbeiter. Nach 1989 kam es erneut zu Veränderungen, der Truppenübungsplatz wurde aufgelöst und das gesamte Gebiet wurde wieder zugänglich. Heute sind die unansehnlichen sozialistischen Bauten umgebaut und fügen sich so besser in die Landschaft ein. Einige Wanderwege verlaufen im Gebiet und das Interesse an der Gegend erhöht sich langsam wieder.
Der Weg zum Gipfel des Javorná beginnt auf einem Parkplatz in der Nähe von Keply, an einer Stelle, wo sich auch Wanderwege kreuzen. Vom Parkplatz aus führt ein blau markierter Weg in Richtung Zhùøí. Bei einer Holzdeponie, wo auch Parkmöglichkeiten bestehen, verlässt man den blauen Weg und geht auf einen nicht gekennzeichneten Waldweg weiter in Richtung Westen. Der Weg ist relativ breit und dient vor allem der Holzgewinnung. Es geht weiter zu einem Wasserwerk und ab dort geht es bergauf zum einem Gebiet mit Kahlschlag, hinter welchen sich Wiesen und einige Buchen befinden. Es ist dann bereits möglich, den Gipfel des Javorná zu sehen. Der höchste Punkt des Berges wird durch eine Stange, neben welcher sich eine Bank befindet, markiert. An der Stange befindet sich in einem Behälter auch das Gipfelbuch. Die Aussicht ist an dieser Stelle auf Nordosten beschränkt.
Vom Gipfel erreicht man über einen Weg an einem nicht unterhaltenen Hang die Wiesen südlich des Berges. Von dort bietet sich ein wunderschönes Panorama in Richtung Süden, Südwesten und Westen mit dem Grenzkamm des Šumava, einschließlich des Großen Arber (Velký Javor, 1456 m), dem höchsten Berg der Region. Weiterhin kann der langgezogenen Kamm des Lackenbergs (Plesná, 1336 m), der Polom (1295 m) und der Panzer (Pancíø) und sein Aufsichtsturm (1213 m) erblickt werden.
Auf der Wiese südlich des Javorná befindet sich die Quellen der Ostružná. Ein starkes Rieseln erlaubt es, die ziemlich starke Quelle zu finden, die sich unter dem Gras versteckt. Eine weitere Quelle befindet sich nur einen Meter weiter. Entlang des entstehenden Baches kann jedoch nicht entlang gegangen werden, da die Umgebung immer unter Wasser steht. Von der Wiese aus kann über einen Pfad, der durch Jungholz führt, zum blauen Werk zurückgekehrt werden. Dieser grenzt an dieser Stelle an das Reservat Kepelské mokøady. Auf den blauen Weg ist es dann möglich, zum Ausgangspunkt bei Keply zurückzukehren.
Ausgangspunkt: Parkplatz bei Keply
Länge des Weges: ungefähr 5 km
Höhenunterschied: 140 m mit leichten Anstieg
Schwierigkeit der Trasse: leicht