Böhmerwald-Filze - Hochmoore
Die Hochmoore werden im zentralen Böhmerwald Filze genannt. Die Hochmoore hatten im Böhmerwald ideale Entstehungsbedingungen: flache Becken, Sattel und das leichte Gefälle der Hochebene Šumavské plánì, breite flache Täler, ein kaltes und regnerisches Klima, eine Menge Quellen und ein schwer durchlässiger Gesteinsuntergrund unter der verwitterten Gesteinsschicht. Die Hochmoore entstanden an der Wende der letzten Eiszeit und der Nach-Eiszeit (ungefähr vor 9000-10000 Jahren), als das sehr kalte und dabei trockene Klima wärmer und nasser wurde.
Das Entstehung der Böhmerwald Filze begünstigten flache Becken-Seen, die zunächst mit Schilf und verschiedenem Riedgras verwachsen. Erst später überwiegt in der Vegetation der verwachsenden Seen das Torfmoos, das am schnellsten zur Mooroberfläche nachwächst. Der Mittelpunkt des zukünftigen Torfmoores erhebt sich so über das normale Niveau.
Wegen dieses erhöhten Profils nennt man diese Moore Hochmoore. Die unteren Schichten des Torfmoores sterben ab und sinken zum Boden. In Richtung Mooroberfläche wächst das Torfmoor aber ständig nach. Das Torfmoor entsteht so durch das langsame Verkohlen der abgestorbenen Pflanzen bei Luftundurchlässigkeit, niedriger Temperatur in einem stark übersäuerten Bereich. Außer dem Torf haben an der Hochmoorentstehung auch das Scheidige-Wollgras und die Blumenbinse Anteil.
In den vergangenen Jahrtausenden entstanden hier Hochmoore mit einer Torfdeckendicke von über sieben Meter. In bestimmten Entwicklungsphasen schafften es die Wasserquellen nicht mehr genügend Wasser für die Hochmoore zuzuführen, so mussten die Seen und einem Latschenkiefer-, Fichten- und Birkenbewuchs weichen. Dafür sind in der Regel Moor-Spirke und Zwerg-Birke, sowie unter den Pflanzen die Zwittrige Krähbeere, der Langblättrige Sonnentau, Rosmarinheiden, Moosbeeren und der fleischfressende Rundblättrige Sonnentau charakteristisch.
In der Umgebung von Modrava (Mader) sind die Filze Tøíjezerní sla und Cikánská sla zugänglich. Die Verwaltung des Nationalparks hat jedoch zum Schutz der Natur die Mehrheit der Filze in der Nähe von Modrava nicht für Besucher freigegeben.