1 – Sušice / Böhmerwalder Museum
Das Böhmerwalder Museum wurde unter dem Namen Böhmerwalder Museum in Sušice im Jahre 1880 vom Stadtrat aus dem Antrieb des hiesigen Lehrers Josef Holík gegründet. Das Museum hätte mit seinen Sammlungen neben der Stadtgeschichte auch die Landeskunde des größeren Teils Böhmerwalds und der ganzen Region ausstellen können. Denn in der Zeit gab es in dem Gebiet kein anderes Museum. Im Rathausgebäude war ein Raum für das Museum ausgestattet worden, nach zwei Jahren kam es zum Umzug in einen größeren, passenderen Raum . Lehrer Holík starb 1893 und sein Nachfolger Jan Taul, ebenfalls ein Lehrer, hatte bei der Stadtleitung keinen so großen Respekt wie sein Vorgänger. Die Stadt wollte im Jahre 1896 das Museum in andere, deutlich weniger representative Räume umziehen lassen. Doch dazu kam es dank den Protesten und der finanziellen Unterstützung der Stadtsparkasse nicht. Zum Schluss bekam das Museum größere Räume zur Verfügung gestellt und das ebenfalls im Rathaus. In der Stadtleitung wechselten mehrere Leute. Karel Turek war für die weitere Stadtentwicklung am bedeutsamsten und führte sie von 1912 bis zu seinem Tod im Jahre 1942. Nach vielen Jahren der Diskussionen und Streitereien hat das Museum1933 ein eigenes Gebäude bekommen. Somit musste das Museum die noch um das Glas der Annin-Glasbläserei erweiterte Sammlung nicht in beengten Räumen ausstellen. Das Museum zog in das Gebäude des ehemaligen Dekanats auf dem Marktplatz in Sušice. Unter der Leitung von Kajetán Turek lag der Fokus auf dem Stadtleben (Bürger, Zünfte, Vereine, Handwerker und Industrie, Glasbläserei einschließlich) und auf dem Land, wenn es um die Landwirtschaft ging. In dieser Zeit wurde das Stadtarchiv zum Museum hinzugefügt.
Nach dem Krieg wurde das Museum schritterweise erneuert. Dafür sorgte vor allem der Museumsdirektor – Lehrer am Gymnasium und Stadtarchivar Antonín Janák. Die Schüler des hiesigen Gymnasiums nahmen auch an der Nachkriegsmuseumsrestauration teil. 1951 fingen die Arbeiten an der neuen Ausstellung, unter der Aufsicht von Fachleuten des Nationalmuseums an. Diese wurde der Öffentlichkeit im Oktober 1956 vorgestellt. Im Jahre 1967 wurde das hiesige Museum organisatorisch mit den Museen in Bergreichenstein und Markt Eisenstein verbunden und weiterhin waren sie unter der Gemeinbezeichnung Museum Böhmerwalds mit dem Direktorat in Sušice tätig.
Heutzutage kann man im Museum die Ausstellung der Stadtgeschichte, Geschichte der Streichholzherstellung sehen oder das bekannten mechanische Bethlehem bewundern. Ein wesentlicher Teil der Ausstellung ist auch der Böhmerwalder Glasbläserei gewidmet. Die Besucher können hier die Glasprodukte aus Annin, Klašterský Mlýn, Lenora oder Adolfof, ein Glasshüttenwerk- und Werkzeugmodelle, die man in den Glasshütten benutzt, sehen. Einen Großteil der Ausstellung wurde dem Museum vom schweizerischen Glasammler Bruno Schreiber im Jahre 2005 geschenkt.