16 – Buèina / Buchwald

Noch vor Siedlungsgründung Buchwald führte hierdurch der Bergreichensteiner Teil des Goldsteigs. Die Siedlung ist jedoch viel jünger und hängt mit dem Verkehr auf dem Pfad nicht zusammen. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrenhunderts gegründet. Der Name Buchwald entstand von der Buche und dem Wald. Das Buchsymbol hatte Buchwald auch später im Schild der Stadtverwaltung. Die Siedlung wurde nicht nur auf der Wegkreuzung von den Landbesitzen Velký Udíkov und dem Schwarzenberger Landbesitz gegründet, aber auch an zwei Einzugsgebieten, nämlich des Nordsees und Schwarzen Meer. Die ersten Siedler hatten das Recht auf Viehweiden an den Waldlichtungen und Weiden, die vorher jedoch abgeholzt werden mussten. So entstanden hier die ersten Wiesen, Weiden und bescheidene Feldchen. Bis heute gibt es eine große Steinmenge, die in hohe Abhänge eingeordnet sind und damit die ursprünglichen Wiesen und Feldchen begrenzten. Erst im Jahre 1861 bekamen die Einwohner mehrere Hundert von Waldhektar in den Privatbesitz. Die Siedler waren überwiegend Holzarbeiter.

Man exportierte auf dem Handelsweg (Goldsteig) das Glas ins Ausland. Das üblichste Handelsprodukt des 15. Jahrhunderts waren Böhmerwalder Perlen. Die erste Haltestelle auf dem Weg war Nürnberg. Von Nürnberg aus exportierte man sie zum Beispiel nach Spanien weiter. Händler mit Sklaven waren weitere Kunden. Diese kauften in Afrika das schmuggelte Gut gegen die Perlen. Dieses wurde nachher in die amerikanischen Kolonien gefahren.
Anfang des 17. Jahrhunderts stellte man Perlen in einer ganzen Farbskala her. Sie wurden aus den Hüttenwerken meistens in Fässern weggefahren. Jedes Fass konnte zwischen 100 und 200 Tausend Perlen enthalten. Man konnte vier bis fünf Fässer auf einem Händlergefährt lagern. Im Mittelalter war das Wegenetz nicht ausreichend entwickelt. Damit die Glasbläser keine Probleme mit dem Transport ihrer fertigen Güter hatten, bauten sie die Glasbläsereien in der Nähe der Handelswege. In der Umgebung vom Goldsteig gab es Glasbläsereien, die der Vimperker Herrschaft gehörten und ebenfalls Glasbläsereien, die in der Nähe von Bergreichenstein lagen. Diese waren die Glashüttenwerke in Vogelsang und Svojše. Das Glas aus dieser Gegend wurde vom Bergreichensteiner Händler Georg Rauscher verkauft. Der Wagen, der mit Perlen aus den umliegenden Glasbläsereien aufgefüllt war, hätte circa einmal Pro Woche durch Buchenwald fahren können. Zurück brachte er Gewürze, Stoffe, Schleifsteine, Hirse und Wein. Der Sohn von Michael Müller unternahm die weitreichenden Glasgeschäfte durch ganz Europa und die Türkei ebenfalls.

Der Stadtschreiber František Woldøich aus Stašice beschrieb den Weg vom Glashändler:
Der Großhändler Josef Woldøich, genannt Èervený, der zwei Pferdepaare hatte, beschäftigte sich mit dem Transport. Das Glas fuhr er für Eisner und auch für Josef Schmid. Er fuhr mit den fertigen Produkten durch Budweis, Linz, Wien und Peš bis zum Balkan. Er ortierte das Geld auch für das exportierte Gut aus und hatte einen bewaffneten Knecht mit sich.. Auf dem Rückweg fuhr er andere Ware für die Händler aus den Städten, durch welche er fuhr. So ein Weg hätte auch ein halbes Jahr dauern können.“

Durch Buchenwald kamen nach Böhmen die ersten Unterglasmalereien. Dies änderte sich im Jahre 1785,als das Prager Gubernium ein Zolldekret ausgab. Laut diesem musste man für die importierten Malereien Zoll bezahlen. Aus ökonomischen Gründen zogen manche Malereihersteller nach Böhmen um. Dies gilt vor allem für die Familie Verderber aus dem bayerischen Raimundsreuth. Sie kamen nach Kvilda und führten die Tätigkeit von dort weiter aus.

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