6 – Pflanzen ohne Gefäße – Moose

Die Moose sind Pflanzenarten, welche sich durch Sporen vermehren und haben keine Gefäß-Bündel. Dadurch unterscheiden sie sich von den s. g. Gefäßpflanzen (z. B. Fichte, Mais oder Wiesen-Rispengras). Sie haben einen etwas komplizierten Lebenszyklus. Es wechseln sich zwei Phasen ab – Sporophyt und Gametophyt. Diese haben beide eine unterschiedliche Chromosomenzahl. Der Gametophyt, mit der halben Zahl der Chromosomen, dominiert im Mooslebenszyklus. Es handelt sich um grüne Pflanzen, auf welchen sich die männlichen und weiblichen Vermehrungsorgane bilden. Der Spermatozoid (die männliche Vermehrungszelle) schwimmt in einem Wassertropfen auf der Moosoberfläche, aus dem Antheridium (männliches Vermehrungsorgan) in das weibliche Archegonium mit der Eizelle. Sind der Spermatozoid und die Eizelle zusammen, wird aus zwei Hälften der Chromosomenzahlen ein Ganzes und es kommt zur Befruchtung. Eine Seta (Moose) mit einer Sporekapsel wächst direkt auf der Oberfläche der Moospflanze. Dieser Moosteil wird als Sporophyt bezeichnet und hat eine ganze Chromosomenzahl. Die Sporen schütteln sich von der Kapsel (wieder mit einer halben Chromosomezahlen). Diese sind sehr leicht und mithilfe des Windes verbreiten sie sich in großen Entfernungen. Sie fangen in einem passenden Milieu an zu keimen. So bringen sie eine neue Generation der Gametophyten und das rund um die Uhr. Nähere Bau-, Vermehrungs- und weitere Spezifikationsinformationen der Moose können sie z. B. auf https://de.wikipedia.org/wiki/Laubmoose oder http://www.bryo.cz/index.php?p=index&site=en finden.

Die Moose findet man an einer Reihe der Plätze. Auf dem Weg, den Sie gerade durchgehen, gibt es Moose an Steinen, Baumstämmen aber auch frei auf dem Boden. Sie sind sehr eng mit einem bestimmten Substrattyp (spezifischech pH, Nährungsstoffe usw.) verbunden. Sie haben keine Gefäß-Bündel, der ganze Körper nimmt das Wasser an und gleichzeitig verliert er es sehr schnell. Sie mögen am liebsten feuchte Plätze. Sie haben die Fähigkeit das Wasser an ihren Körper anzuheften. Typische Moosvertreter sind s. g. Torfmoose. Diese bilden ganze Biotope , die als Torfmoore bezeichnet werden. Die Torfmoore wachsen bis ins Unendliche am oberen Ende. Der untere Torfteil stirbt langsam ab und bildet eine weitere Torfschicht. Einzelne Torf- und Moossorten können sich „als ein Pilz“ aufsaugen und sind in der Wasserwirtschaft von großer Bedeutung. Sie halten das Regenwasser und lösen es schrittweise.

Der hohe Anteil an Huminen verursacht eine typisch dunkelblaue Farbe der Böhmerwalder Bäche und Flüsse. Humine bilden sich eben in den Torfmooren durch die Zerlegung der abgestorbenen organischen Teile der Pflanzenkörper. Sie geben dem Wasser sehr viel Sauerstoff hinzu.

Wie bereits gesagt wurde, Moose haben keine Gefäß-Bündel und deswegen müssen sie das Wasser in sich anders mitführen. Dieses lösen sie einfach – sie sind wasserdurchlässig und so für das Trocknen empfindlich. Die Moosmehrheit kann fast zu 100 Prozent austrocknen, nachher das Wasser wieder aufsaugen und so weiter ihr Wachsen fortsetzen. Ist das Wasser verschmutzt, so hat das Moos diese Kontamination in sich auch. Deswegen sind die Moose gute Bioindikatoren (Lebewesen, welche die Umweltqualität in ihrer Umgebung anzeigen).

Und wie ist die praktische Nutzung von Moos? Zum Beispiel der bereits erwähnte Torf, der aus den abgestorbenen Torfpflanzen besteht und auf einigen Plätzen auch mehrere Meter hoch sein können, wird von den Leuten als Substrat benutzt. Man baute den Torf in der Vergangenheit durch manuelle Berarbeitung ab – man hackte ganze „Torfziegel“ ab, welche nachher getrocket und zum Platz der Verarbeitung ausgefahren wurden.
Die Torfmoose „Sphagnum“
Man kann mit dem Torf auch heizen, was in manchen Regionen sehr gefragt war. Heutzutage stellt man z. B. Torfpaletten oder Brikette her. Diese haben eine höhere Brenntemperatur als die Steinkohlen. Die Nordamerikanischen Indianer erfanden eine weiterere originelle Nutzungsart vom Torf und zwar gaben sie den Torf in die Kinderwindel. Ihre Absorbierungsfähigkeit ist sehr gut, doch es kratzt ein bisschen (man kann ihn gut mit der Innenwindelschicht auflösen). Man kann den Torf auch als Isolationsmaterial bei Holzbauten usw. anwenden. Wir können sicher sein, dass unsere Vorfahren die Löcher in den Wohnungen gerade mit diesem Torf stopften. Generell weiß man, dass mit dem Torf die Löcher in den Zelltenunterbauten gestopft wurden.

Im mittelalterlichen Europa benutzte man Moos zur Toilettenhygiene – die Leute benutzten es als Klopapier. Der Mooshandel war in dieser Zeit gut entwickelt. Das führte vermutlich zum Moosflächenschwinden in der Umgebung der Städte und Gemeinden.

Auf dem Weg und in Ihrer Umgebung können wir auf folgende Moose treffen:

Torfmoose (Sphagnum) – diese Gattung hat in Böhmen über 30 Arten, dessen Bestimmung ist sehr kompliziert, deswegen bleiben wir einfach bei der Gattungsordnung
Gewöhnliches Gabelzahnmoos (Dicranum scoparium) – eine Garrung das vor allem im sauren Humus wächst, es bildet häufig weitreichende Bewuchse
Wellenblättriges Schiefbüchsenmoos (Plagiothecium undulatum) – eine mächtige Art, die liegende flache Stängel bildet
Schönes Widertonmoos (Polytrichastrum formosum) – eine der gewöhnlichsten Arten in Tschechien, es bildet typische „Mooskissen“
Rotstängelmoos (Pleurosium schereberii) – sehr weit verbreitet, von den Tiefländern bis zu den Bergen, vom Boden bis zum Berg und Bausstamm
Etagenmoos (Hylocomium splendes) – veredelt nur gewisse Ebene und dewegen kann man ihn gut von anderen Moosen, Waldbodenarten und den sekundären Stellen (z. B. Steinbrüchen) unterscheiden
Dreilappiges Peitschenmoos (Bazzania trilobata) – wächst vor allem in den Bergen, typisch für durchtränkte Fichtenwälder
Verwandtes Kriechsternmoos (Plagiomnium affine) – eine Art auf feuchten Plätzen, die Blätter sind oval und mit großen Zellen
Gemeines Weißmoos (Leucobryum glaucum) – bildet typische graue Kissen (in der Trockenzeit), wächst eher auf trockenen Stellen; in der Schweiz ist es geschützt

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