7 – Ohne Flechten funktioniert die Natur nicht
Die Flechten, manchmal auch bezeichnet als lichenisierte Pilze, sind exemplarisch für einen Organismus, der von zwei völlig unterschiedlichen Teilen gebildet wird. Der erste ist ein Pilz (Mykobiont) und der andere ist eine Blaualge (Photobionten). Die Pilzhälfte (90% der Fichtenmasse) können in seltenen Fällen als Schlauchpilze oder Ständerpilze vorkommen. Die Alge der Gattung Trebouxia ist der üblichste photosyntetisierte Bestandteil aller Flechten. Die Pilze und die Alge gewöhnten sich mit der Entwicklungszeit aneinander, bis sie nicht mehr ohne einander sein konnten – sie sind voneinander abhängig. Nur sehr selten trennen sie sich von einander, z. B. bei der Alge der Gattung Nostoc.
Die Beziehung wird meistens als eine Symbiose betrachtet, d. h. ein beidseitig profitabler Zustand. Der Pilz bringt anorganische Stoffe mit – das Wasser, Gasswechsel und den Lebensraum. Die Alge liefert organische Stoffe, die durch die Photosynthese entstanden sind. Eigentllich hält der Mykobiont den Photobion in einer Verbindung zusammen.
Die Flechten gelten als ausgezeichnete Luftqualitätsanzeiger. Schlicht und einfach kann man sagen, je länger die Flechtenlager aussehen, umso besser ist die Luft in ihrer Umgebung. Körperfremde Elemente können gut in das Flechtenlager durchdringen, falls dieses groß ist. So können sie die Flechte abschwächen oder sogar vernichten. Es ist sogar so, dass je kleiner das Flechtenlager ist, desto resistenter ist es gegen verschiedene Verschmutzungsstoffe wie z. B. Schwefel-, Stickstoffoxide und weitere Stoffe. Die längsten Flechten sind bei uns die der Gattung Usnea, welche mehrere Zehnzentimer lang sein können. Jeder, der den Rüberzahl kennt, kennt auch diese Flechte, denn Rüberzahls Vollbart ist eben aus dieser Flechte gemacht. Die Flechte ist in der Natur an den Ästchen verschiedener Gehölzarten befestigt, vor allem in den Berggebieten. Einige der Gattung Usnea verbreiten sich in letzter Zeit in der ganzen Republik vor allem im Buschastengedränge wie die Schlehe oder der Weißdorn.
Das Flechtenlager kann ganz auf und im Boden liegen. So wird sie zu einer Kruste an der Steinoberfläche, s.g. Krustenflechten. Blattflechten bzw. Laubflechten haben eine lockere Auflage auf dem Untergrund. Die Strauchflechten sind auffälliger. Diese sind eine besondere Flechtenart – die Algenzellen sind von den Hyphen (Pilzfäden ohne kompakter Struktur) umhüllt.
Die Flechten besiedeln verschiedene Substrate, an welche sie sich in der Regel anknüpfen. Es gibt Felsenflechten – Epiliten; sie befinden sich an der Baumrinde und schmalen Ästchen (Epiphyten). Es gibt auch die Arten, welche auf freiem Boden wachsen (terrestrische Flechten). Häufig wachsen sie an den Dächern, Betonpfeilern und weiteren antropischen Substraten. Sie befinden sich selten im Wasser oder in der Sandwüste. Man spricht sehr häufig und regelmäßig von Flechten als die Lebenspioniere (Pionierorganismen). Die Vegetation in den extrem kalten und trockenen Gebirgen besteht eigentlich nur aus Flechten, die auf den Steinen und Felsen platziert sind. Die Flechten sind durch chemische Metabolismusprodukte und die mechanische Lagerwirkung fähig die Gesteinsoberfläche zu verstören. Solche Gesteine fangen an zu bröckeln. Sie sind um die zersetzte Flechte bereichert und so entsteht ein neues Substrat, welches andere resistente Gefäßpflanzen besiedeln können.
Die Flechten vermehren sich hauptsächlich vegetativ durch die Isidien und Soredien. Die Isidien sind sichtbare Flechtenlagerbruchstücke, die sich verlegen und wieder anfangen zu wachsen. Die Soredie ist ein sehr feines Pulver, das durch spezielle sorale Organe entsteht. Die Flechten sich auch schaffen durch den Fruchtkörper zu fortzupflanzen. Es gibt mehrere Fruchtkörperarten wie zum Beispiel das Apothecium, das offen und typisch für die Gattung Cladonia ist. Im Fall der geschlechtlichen Fortpflanzung vermehrt sich nur der Pilz, ohne Photobiont (der kommt später in den Pilz).
Auf dem Weg oder in Ihrer direkten Nähe können Sie folgende Flechten sehen:
Blasenflechte (Hypogymnia physodes) – eine übliche Flechtenart, die sich an den Baumrinden befindet; Sieht wie Lippen aus
Sulcatflechte (Parmelia sulcata) – hat ein Blattflechtenlager und wächst an den Baumrinden
Baummoos (Pseudevernia furfuracea) – wächst epifitisch, d. h. an den Ästen der Fichten, Birken und in höheren Regionen
Trompetenflechte (Cladonia fimbriata) – hat ein dimorphisches Lager, Bodenschuppen und aus denen wachsen grünliche Stämmchen (Podetien); sie befindet sich auf morschem Holz, an der Basis von Baumstämmen, freiem Boden und weiteren Substraten
Usnea – wächst epiphitisch an den Bäumen und Asten; sie ist auf den Luftinhalt von SO2 sehr empfindlich und ist sehr edel. Sie enthält Usninsäure, welche die Wundheilung bei Menschen beschleunigt; schon seit immer wurde sie gesammelt und auf Wunden gelegt.
Die Beziehung wird meistens als eine Symbiose betrachtet, d. h. ein beidseitig profitabler Zustand. Der Pilz bringt anorganische Stoffe mit – das Wasser, Gasswechsel und den Lebensraum. Die Alge liefert organische Stoffe, die durch die Photosynthese entstanden sind. Eigentllich hält der Mykobiont den Photobion in einer Verbindung zusammen.
Die Flechten gelten als ausgezeichnete Luftqualitätsanzeiger. Schlicht und einfach kann man sagen, je länger die Flechtenlager aussehen, umso besser ist die Luft in ihrer Umgebung. Körperfremde Elemente können gut in das Flechtenlager durchdringen, falls dieses groß ist. So können sie die Flechte abschwächen oder sogar vernichten. Es ist sogar so, dass je kleiner das Flechtenlager ist, desto resistenter ist es gegen verschiedene Verschmutzungsstoffe wie z. B. Schwefel-, Stickstoffoxide und weitere Stoffe. Die längsten Flechten sind bei uns die der Gattung Usnea, welche mehrere Zehnzentimer lang sein können. Jeder, der den Rüberzahl kennt, kennt auch diese Flechte, denn Rüberzahls Vollbart ist eben aus dieser Flechte gemacht. Die Flechte ist in der Natur an den Ästchen verschiedener Gehölzarten befestigt, vor allem in den Berggebieten. Einige der Gattung Usnea verbreiten sich in letzter Zeit in der ganzen Republik vor allem im Buschastengedränge wie die Schlehe oder der Weißdorn.
Das Flechtenlager kann ganz auf und im Boden liegen. So wird sie zu einer Kruste an der Steinoberfläche, s.g. Krustenflechten. Blattflechten bzw. Laubflechten haben eine lockere Auflage auf dem Untergrund. Die Strauchflechten sind auffälliger. Diese sind eine besondere Flechtenart – die Algenzellen sind von den Hyphen (Pilzfäden ohne kompakter Struktur) umhüllt.
Die Flechten besiedeln verschiedene Substrate, an welche sie sich in der Regel anknüpfen. Es gibt Felsenflechten – Epiliten; sie befinden sich an der Baumrinde und schmalen Ästchen (Epiphyten). Es gibt auch die Arten, welche auf freiem Boden wachsen (terrestrische Flechten). Häufig wachsen sie an den Dächern, Betonpfeilern und weiteren antropischen Substraten. Sie befinden sich selten im Wasser oder in der Sandwüste. Man spricht sehr häufig und regelmäßig von Flechten als die Lebenspioniere (Pionierorganismen). Die Vegetation in den extrem kalten und trockenen Gebirgen besteht eigentlich nur aus Flechten, die auf den Steinen und Felsen platziert sind. Die Flechten sind durch chemische Metabolismusprodukte und die mechanische Lagerwirkung fähig die Gesteinsoberfläche zu verstören. Solche Gesteine fangen an zu bröckeln. Sie sind um die zersetzte Flechte bereichert und so entsteht ein neues Substrat, welches andere resistente Gefäßpflanzen besiedeln können.
Die Flechten vermehren sich hauptsächlich vegetativ durch die Isidien und Soredien. Die Isidien sind sichtbare Flechtenlagerbruchstücke, die sich verlegen und wieder anfangen zu wachsen. Die Soredie ist ein sehr feines Pulver, das durch spezielle sorale Organe entsteht. Die Flechten sich auch schaffen durch den Fruchtkörper zu fortzupflanzen. Es gibt mehrere Fruchtkörperarten wie zum Beispiel das Apothecium, das offen und typisch für die Gattung Cladonia ist. Im Fall der geschlechtlichen Fortpflanzung vermehrt sich nur der Pilz, ohne Photobiont (der kommt später in den Pilz).
Auf dem Weg oder in Ihrer direkten Nähe können Sie folgende Flechten sehen:
Blasenflechte (Hypogymnia physodes) – eine übliche Flechtenart, die sich an den Baumrinden befindet; Sieht wie Lippen aus
Sulcatflechte (Parmelia sulcata) – hat ein Blattflechtenlager und wächst an den Baumrinden
Baummoos (Pseudevernia furfuracea) – wächst epifitisch, d. h. an den Ästen der Fichten, Birken und in höheren Regionen
Trompetenflechte (Cladonia fimbriata) – hat ein dimorphisches Lager, Bodenschuppen und aus denen wachsen grünliche Stämmchen (Podetien); sie befindet sich auf morschem Holz, an der Basis von Baumstämmen, freiem Boden und weiteren Substraten
Usnea – wächst epiphitisch an den Bäumen und Asten; sie ist auf den Luftinhalt von SO2 sehr empfindlich und ist sehr edel. Sie enthält Usninsäure, welche die Wundheilung bei Menschen beschleunigt; schon seit immer wurde sie gesammelt und auf Wunden gelegt.