10 – Das Naturreservat „Prameništì“ und die Quelle des Regens

Das Naturreservat Prameništì besteht aus vier getrennten Teilen: die Quelle des Flusses Køemelná und Øezná, der Slatinný-Bach (Moorbach) und der Gerlùv-Bach, wo sie entlang der Strömung in den Køemelná einmünden. Dieses Naturreservat liegt in dem Naturschutzgebiet Böhmerwald am Rande an den östlichen Abhängen Mùstek und Pancíø. An der westlichen Seite von Pancíø entspringt ein weiterer bedeutender Fluss Úhlava. Das Naturreservat besteht aus breiten Quell-, und Torfkomplexen zusammen mit Wiesenenklaven aus der Zeit der Glasskolonisation. Das Naturreservat liegt im Gebiet des Tales, das an die Pseudokaren erinnert. Hier unterschoben sich geomorphologisch die Glaziarerscheinungen der letzten Eiszeit.

Der Teil des Naturreservates Prameništì ist für Besucher des Schlangenwegs am wichtigsten, da er mit unserem Weg unmittelbar zusammenhängt. Dieser Teil des Reservates befindet sich in der ersten Zone des Naturschutzgebietes Böhmerwald. Es entspringt hier der Fluss Øezná, der weiter über die Grenze nach Bayern unter dem Namen Regen fortsetzt und ist ein bedeutender Zustrom der Donau. Regen ist unser bedeutsamster Strom, der in die Königsstadt Regensburg, wo die ersten Fürsten getauft wurden, über die Donau einmündet. Der ganze Fluss, von der Quelle bis zur Donau-Ausmündung ist 169 Kilometer lang. Durch die südliche Grenze des Böhmerwaldes führt die bedeutungsvolle Europäische Wasserscheide Donau – Elbe. Die Donau mit dem Regen als Quellfluss münden ins Schwarze Meer und nehmen von unserem Raum 0,7 % Niederschlag weg. Die Elbe mit den Køemelná und Úslava als Quellflüsse leiten mehr als 65 % der Niederschläge in die Nordsee ab.
Die Echte Arnika „Arnica montana“
Das Quellgebiet Regen befindet sich im höchsten Teil (über der Straße). Es bilden sie durchtränkte Fichtenwälder mit Pflanzenarten wie z. B. Wald-Soldanelle (Soldanella montana), Rippenfarn (Blechnum spicant), Alpen-Brandlattich (Homogyne alpina) und Siebenstern (Trientalis europaea), Sprossender Bärlapp (Lycopidium annotinum), Gebirgs-Frauenfarn (Athirium distentifolium). In der Moosebene sind die Torfmoore des Stammes Sphagnum dominant. In sehr feuchten Quellplätzen kommt die winzige Montia hallii, Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum), Brennender Hahnerfuß (Ranunculus flammula) oder Behaarter Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum) vor. An den Torflinsen befinden sich Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium), Kleiner Baldrian (Valeriana dioica), Grau-Segge (Carex canescens), Igel-Segge (Carex echinata), Gestielte Kronenlattich (Wilementia stipitata) usw. An den Torf schließen sich auch die Kratzdistelwiesen mit den Arten wie Kratzdisteln (Cirsium heterophyllum), Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris), Sumpfdotterblume (Caltha palustris), Zittergras-Segge (Carex panicea), Milzkräuter vstøícnolistý (Chrysosplenium oppositifolium) usw. an. Trockene Wiesenteile sind von den BergSMILKOVÝ-Rasenflächen mit der dominanten, langsam-wachsenden Borstgras (Nardus stricta), Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum), Nordisches Labkraut (Galium saxatile), Wintergrün (Pyrola media) oder Niedrige Schwarzwurzel (Scorzonera hummilis) und von der bekannten Heilpflanze Echte Arnika (Arnica montana) bewachsen.

Eine Reihe der obengenannten Arten sind edel und über das Gesetz geschützt. Höchstwahrscheinlich bekommen die meiste Aumerksamkeit gleich an der Straße das wunderschöne Fuchs’ Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii) oder die Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha) – geschützt durch die Bekanntmachung des Umweltschutzministeriums, dass diese unter die bedrohten Arten gehören. Der Oberflächen- und Unterflächenwasserschutz sollte eine von unseren Prioritäten sein. Wir alle sind vom Wasser abhängig. Wir wollen keine Panik verbreiten, doch die letzten Untersuchungen verweisen auf einen sehr schlechten Zustand unserer Wasserresourcen, in welchen immer mehr Giftstoffe aus der Industrie und der Landwirtschaft in einem größerem Umfang durchdringen. Eine der Sendungen zeigte wesentlich alarmierende Nachrichten: https://www.stream.cz/adost/10019123-otravena-voda-alarmujici-vysledky-testu-vody-v-cesku

Es liegt an uns – die Natur zu genießen, sie zu verstehen. Unsere Aufgabe ist es, die Natur so wie sie ist, zu genießen, sie höchstmöglich zu verstehen, unsere Umwelt zu schützen und für die nächsten Generationen alles Lebendige (einschließlich die Menschen) zu bewahren.

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