3 – Pfad der Grenzwache

Der Fall eines betrügerischen Handels und öffentlicher Gewalt von Kilián Novotný aus Stará Hu vom 27. Januar 1933;

Meldung der Gendarmer Station im Böhmerwald: „Kilián Novotný verübte eine Straftat als er sich, in der Gesellschaft von seinem Gefährten, Jan Fastner aus Stará Hu (Hausnr. 94.), mit der Gendarmerie im Flur des Hauses von Evarista Petlièka in Pohorsko (Hausnr. 42) traf. Fastner wurde vom Wachtmeister Diblík angesprochen, als Novotný mit aller Ellbogenkraft den Fähnrich Fabricius schlug. Damit versetzte er ihm einen vorübergehenden Magenschmerz und sprang zum Ausgang des Flurs, wo er aber auf den rutschigen und gefrorenen Treppen stürzte ohne sich zu verletzen. Trotzdem lief er durch den Hof zum nicht weit liegenden Wald, wo er in der Dunkelheit verschwand.. Novotný wurde vom Fähnrich Fabricius verfolgt, welcher ihn nicht erwischte, da er wegen der Magenschmerzen nicht mehr laufen konnte.

Die Gendarmwache erwischte die Obengenannten gerade zu der Zeit, wo sie aus der Wohnung von Evarista Petlièka hinausgingen und wollte die Identität der Genannten feststellen, da sie unbekant schienen, wobei Novotný die erwähnte Gewalt antat, um sich durch Flucht zu retten und so seine Verhaftung aussetzen zu können. Durch den Angriff des unbekannten Mannes auf Fähnrich Fabricius wurde der Wachtmeister Diblík darauf hingewiesen, dass es sich um ein gefährliches Individuum handelte und deshalb hielt er mit einem schnellen und energischen Eingreifen den zweiten Mann an, in welchem Jan Fastner erkannt wurde, welcher der Betrüger mit fremdländischen Süßstoff sei. Ebenfalls bei persönlichen Durchsuchung wurde bei ihm 1 kg fremdländischer Süßstoff gefunden. Weiter wurde bei ihm ein Messer (zum einseitigen Dolch umgearbeitet) gefunden und deswegen wurde er beim Bezirksgericht in Bergreichenstein für einen Waffenpatentverstoß angezeigt. Neben den obengenannten Sachen wurden dazu in der Wohnung von Evarista Petlièka, unter der Treppe noch zwei Kilogramm des fremdländischen Süßstof gefunden. Da meinte Fastner, er gehöre dem Mann, der flüchtete und wessen Name Fastner nicht verriet. Fastner wurde später verhaftet und desselben Tages in das Gefängnis des Bezirkgerichtes in Bergreichenstein (Hausnr. 17) gerbracht. Wie man bereits während der Untersuchung feststellte, handelte es sich um zwei mutige und freche betrügerische Personen, welche gerade vor der Ankunft der Gendarme in der Wohnung von Evarista Petlièka den fremdländischen Süßstoff dem hiesigen Zwischenhändler verkauften und gerade auf dem Heimweg waren.“

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