Schönberg – Geschichte
Die “Urgeschichte” Schönbergs ist weitgehend unbekannt. Bereits gegen Ende des 13. Jahrhunderts erhielt Schönberg von den Grafen von Hals das Marktrecht. Herzog Albrecht der IV. verlieh dem Markt das Wappen. 1438 kam der Ort mit dem Gericht Bärnstein an das Herzogtum Bayern. 1648 wurde Schönberg zweimal durch die Schweden, 1742 von den Panduren geplündert. Weiteres Elend brachten die Pestjahre 1634, 1647 bis 1649 und die Großbrände 1661 und 1810, durch die Schönberg zum Teil 1664, 1834 und 1844 samt der Kirche ganz in Asche gelegt wurde.
Beim darauffolgenden Wiederaufbau erhielten viele Häuser eine Fassade in südländischem Stil. Am 25. April 1945 vernichteten amerikanische Truppen dreiviertel des Marktes. Im Spanischen Erbfolgekrieg (1703 bis 1704), im Österreichischen Erbfolgekrieg (1742) und beim Zug Napoleons nach Wien (1805 bis 1810) wurde der Ort mehrmals geplündert und mit Verpflegungs- und Geldleistungen belegt. Aber auch die Seuchen ließen den Markt nicht unverschont. So herrschten 1634 und 1647 bis 1649 die Pest, 1801 der Typhus, 1805 die Blattern, 1806 das Fleckfieber und 1811 die Ruhr. Von wirtschaftlicher Bedeutung für den Markt waren die beiden Viehmärkte am St. Paulus- und St. Georgstag. Im Jahr 1615 gingen beispielsweise 1254 Ochsen von Schönberg aus in die Schlachthöfe von Straubing, Regensburg, Nürnberg, Augsburg und Ulm.
Das Wappen des Marktes zeigt “die bayerischen Rauten belegt mit einem schräg gestellten roten Pfeil”. Das älteste Wappen des Marktes zeigt ein 1514 benutztes Siegel mit der Umschrift “s.marcht,schoninperg”. Sinn und Herkunft des Pfeils können nicht aufgeklärt werden. Mit Urkunde vom 18. Juni 1537 bestätigen aber die Herzöge Wilhelm und Ludwig einen Wappenbrief ihres Vaters Herzog Albrecht IV. (gestorben 18. März 1508) für Schönberg, der damals schon nicht mehr auffindbar war, so dass Rat und Bürger sich des Wappens bis dahin nicht bedient hatten. In der Bestätigung wird das Wappen beschrieben als “ain geweckhiter Schild, inmitten ybergkh ainen ganntz roten strahl habenndt”.
Im Jahr 1971 wurde die Gemeinde Hartmannsreit und im Jahr 1978 die Gemeinde Eberhardsreuth und Kirchberg im Zuge der Gebietsreform auf Gemeindeebene eingemeindet.
Eberhardsreuth lag am einstigen “Goldenen Steig” von Vilshofen nach Böhmen und wird schon im 13. Jahrhundert genannt. 1263 wurde “Eberhardsdorf” von Bischof Otto von Passau dem Heinrich von Hachaim mit anderen Gütern als Lehen übertragen. Das Schloß mit der Schloßkapelle befindet sich in Privatbesitz und geht auf ein mittelalterliches Wasserschloß zurück. Der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1639.
Das Wappen der ehemaligen Gemeinde Kirchberg zeigt “In Rot ein schreitender silberner Storch mit einer goldenen Schlange im Schnabel”. Das Bild ist dem Wappen des Passauer Weihbischofs Sigismund Pirchau von Salona entnommen, der um die Mitte des 15. Jahrhundert die Ortskirche weihte; damit vertritt es auch den Gemeindenamen. Das Schmuckstück des Ortes und eine besondere Sehenswürdigkeit ist die spätgotische Kapelle St. Johannes. Name, Lage und Patron lassen auf eine alte kirchliche Gründung schließen, etwa zwischen 1450 und 1500 geweiht.